Expedition 2024

Unsere dritte Projekt-Reise ist bereits wieder zu Ende. Dieses Mal war es sogar eine Expedition, denn der Baruntse auf 7176 Meter stand auf dem Programm. Das sich bei einer solchen Ausschreibung nicht viele anmelden, war mir klar. Doch hatte ich auf mehr Teilnehmer gehofft, und sogar noch eine kleinere Tour ausgeschrieben. Schlussendlich kam nebst mir noch Dominik mit. :) Eine kleine Runde. Wir lernten uns auf dieser Reise gut kennen, es war kein Zuckerschlecken. Für Dominik war es das erste Mal in Nepal, das erste Mal in solchen Höhen. Er kann sehr stolz auf sich sein, auch wenn der Gipfel nicht erreicht wurde. Als erstes reisten wir wieder nach Chheskam. Es gab wieder eine grosse Feier, wie wunderbar. Dann konnten wir alle Projekte besuchen und auch die neuen Anfragen. Es war sehr eindrücklich. Doch leider ist nicht immer viel Zeit. Nach zwei Nächten ging es bereits los. Wir wanderten bei sonnigem Wetter jeden Tag. Da es November war, waren nicht mehr so viele andere Wanderer unterwegs. Es war richtig schön. Und auch wenn es jeden Tag anstrengend war, genossen wir das Laufen. Auch in den Lodges war es ruhig, und wir hatten immer oder fast immer ein Einzelzimmer. Was für einen Luxus. Als erstes stand dann der Mera Peak auf unserer Liste. Vor fünf Jahren war ich das erste Mal oben. Dieses Jahr hatten sie die Route anders gelegt. Es ging direkt und steil zum Peak nicht wie bei letzten Mal sanft und mit einer Zusatzschlaufe. Der Wind war aber etwas weniger dieses Mal. Eigentlich wollten wir alle zusammen Laufen, doch nach einem Drittel haben wir die Seilschaft aufgeteilt. Ich ging mit Lhakpa voraus, Dominik lief mit Pasang. Nach ungefähr drei Stunden hatten wir den Peak erreicht. Lange blieben wir nicht oben, der Wind war zu stark. Leider mussten Dominik und Pasang umdrehen. Zurück im High Camp gab es eine kurze Erholung bevor es dann weiter ging. Dann nach drei Tagen waren wir bereits im High Camp des Baruntse. Da waren wir die letzte Gruppe des Jahres. Das Camp hatten wir für uns. Grosse Zelte und ein mit Teppich belegtem Ess-Zelt. Luxus pur. Am Abend kamen dann noch drei erfolgreiche Norweger dazu. Sie hatten den Gipfel bezwungen. Wir machten dann am nächsten Tag eine Rotation. Wir liefen bis ins Lager 1 auf 6100 Meter. Dort stellten wir das Zelt auf und gingen zurück ins High Camp. Am nächsten Tag war Pause. Dann ging es wieder hoch, diesmal zum Schlafen. Vor dem Lager 1 ist eine 200 Meter Hohe Wand die mit Fixseil bezwungen werden muss. Klettern ist angesagt, mit Steigeisen. Das Lager 1 befindet sich auf einer riesengrossen Eisfläche. Und der Makalu, der fünf höchste Berg, scheint zum greifen nahe. Ein unglaublich schönes Bild. Diese Fläche ist der absolute Wahnsinn. Es hatte bereits stark gewindet und wir sind im Zelt verschwunden, dort ist es windstill. Unsere Guides kochten uns etwas auf dem Gaskocher. Und schon bald ging es los. Um 11 Uhr in der Nacht war der Wind weg. Und wir machten uns langsam auf den Weg. Pasang und Dominik blieben im Lager 1. So ging ich mit Lhakpa alleine los. Im Lager 2 auf 6400 Meter war es immernoch windstill oder nur ein wenig Wind. Mir ging es sehr gut, ich war bereit für den Berg. Dann aber kamen die Windböen. 2x hat es mich fast umgeweht. Dann kam der Starkwind. Shitt, was machen wir jetzt? Das fragten wir uns. Lhakpa der den Berg sehr gut kennt, sagt dass es jetzt noch 300 Meter steil hoch geht, dann kommt die ausgesetzte Traverse. Diese wäre bei dem Wind viel zu gefährlich. Was machen wir also? Wir entschieden uns schweren Herzens um zu drehen. Denn wir müssen zurück ins Lager 1. Kaum waren wir da, fing es noch mehr an zu winden. Es war 04:00 Uhr. Wir waren froh im Zelt zu sein, obwohl ich dachte das fliege bald weg oder gehe kaputt. Um etwa 08:00 Uhr standen wir auf. Der Wind war noch da. Nun mussten wir entscheiden, bleiben und nochmals brobieren oder gehen. Da Pasang nicht mit dem Satelitentelefon raus kam, und wir nicht wussten was das Wetter macht, gingen wir zurück ins High Camp. Die Wand mussten wir auch noch abseilen, das war nicht ohne bei dem Wind. Am nächsten Tag, dann die Enttäuschung: kein Wind. Es wäre also gegangen. Vielleicht, das wissen wir nicht. Doch gewurmt hat es mich schon. Ich wäre parat gewesen. Janu die Gesundheit geht vor, ich war wohl doch ein bisschen kaputt, denn ich lief nicht ganz mehr so schnell. So gingen wir weiter und über den Ampu Laptsa Pass. Dieses Mal ohne Schnee. Dann kamen wir wieder in die Khumbu Region und es waren wieder mehr Menschen da. Es war komisch, nach so langer Zeit wieder viele Menschen zu sehen. Das Khumbu ist einfach schön. Wir freuten uns auch, wieder Bäume zu sehen nach 11 Tagen Schnee und Eis. Dann trafen wir auch auf Claudio, der uns entgegen lief. So schön, wenn jemand auf einen wartet. In Lukla trafen wir noch alle Patenkinder, bevor es zurück nach Kathmandu ging. Auch dort trafen wir alle Patenkinder und nahmen noch andere Termine war. Es war eine wunderbare Reise, eine grossartige Erfahrung. Baruntse ich komme wieder, ich bin noch nicht fertig mit dir. :) Danke, dass alles so gut geklappt hat. Danke Pasang und Lhakpa mit euch war die Sicherheit im Vordergrund. Danke Dominik dass du diese Reise gewagt hast. Es war nicht ohne, du kannst sehr stolz sein auf dich!! Nächstes Jahr wandern wir ins Basis Lager des Makalus bis 4800 Meter. Melde dich, falls du dabei sein möchtest.