Unerwartetes / unexpected

Deutsch

Was für ein Tag. Was gibt es schöneres, als unerwartet in den Tag zu starten? Nichts? Ich stand heute auf mit Null erwartungen, denn ich wusste nicht ob mein Rakschi Fahrer Sanu, sein Versprechen halten wird. So begab ich mich also zum vereinbarten Treffpunkt zur vereinbarten Zeit. Dazu muss man wissen, dass man es hier in Nepal mit der Pünktlichkeit nicht so ernst nimmt. Egal, dass ist mir mittlerweile bewusst. Also so stand ich da und wartete eine Weile. Nichts geschah. Dann aber sah ich ihn von Weitem. Er grinst bereits über beide Ohren hinaus. Dann fuhren wir mit dem Ortsbus zu ihm nach Hause. Nur schon das ist für uns Westler ein Erlebnis. Irgendwo im Nirgendwo stiegen wir aus. Ich konnte bei Weitem keine Bushaltestelle sehen, egal. Wir sind in Nepal. Aus dem Bus und noch ein kleines Stück zu Fuss. Da standen wir vor seinem kleinen Appartement Zimmer. Ich wurde freundlich auf Nepalesisch hinein gebeten. Da stand ich in der kleinen Küche bei seiner Frau und seiner Nichte. Bereits duftete es sehr lecker. Da seine Frau kein Englisch sprach, hatte entweder Sanu oder seine Nichte übersetzt. Kurzer Zeit später gab es Toast. Dann gab es Früchte. Und zu guter Letzt noch ein Dal Bhat, das Nepalesische Nationalgericht. Man bedenkt, dass Sanus Familie nicht zu den Reichen gehört. Wow das alles kam sehr unerwartet. Und irgendwie, ich weiss nicht wie, passte doch alles irgendwo in mich hinein. Derweil während dem Essen kam noch kurz sein Sohn zum Namaste sagen und seine Tochter vorbei. Wollte er doch der ganzen Familie den aussergewöhnlichen Besuch zeigen. Sein Sohn arbeitet als Lastwagenfahrer, seine Tochter hatte das Glück die Schule zu besuchen und macht nun eine Ausbildung als Rezeptionistin. Wow und das alles mit dem Rakschi Fahrer Lohn. Irgendwie ist doch immer alles möglich, oder nicht? Man muss nur fest daran glauben. Mir wurde das heute wiedereinmal bewusst. Diese Familie war so herzlich, so dankbar es war ein wunderschöner Morgen. Obwohl ich fast platzte, weil ich zu viel gegessen habe. Ich danke Sanu und seiner Familie für diesen unerwarteten Morgen.

 

Am Nachmittag traf ich mich dann noch mit Ang Kami. Er hatte viele Jahre in der Keschhütte gearbeitet. Es ist immer wieder schön sich mit Kami zu unterhalten und aus zu tauschen. Er spricht ein sehr gutes Deutsch. Wir haben ein bisschen über Bergün geredet und auch über seine Arbeit. Wie wir hat er eine Hilfsorganisation.

 

Ein unerwarteter Tag geht zu Ende. Morgen werde ich bei der grossen Stupa das Festival geniessen. Und bereits übermorgen verlasse ich Kathmandu.

 

Euer Swiss Hope Sherpa Team

Jeannine und Pasang Rinji

English

What a day.  What could be better than starting your day unexpectedly?  Nothing?  I got up with zero expectations today, because I did not know if my Rakschi driver Sanu would keep his promise.  So I went to the agreed meeting place at the agreed time.  You have to know that punctuality is not taken seriously here in Nepal.  Anyway, I'm aware of that now.  So I stood there and waited a while.  Nothing happened.  But then I saw him from afar.  He already grins beyond ears.  Then we drove with the local bus to his home.  Only that is an experience for us Westerners.  Somewhere in nowhere we got out.  I could not see a bus stop sign, no matter.  We are in Nepal.  Off the bus and still a little bit on foot.  There we were in front of his small apartment room.  I was kindly asked in nepali to come in.  There I stood in the small kitchen with his wife and niece.  Already it smelled delicious. His wife did not speak English, either Sanu or his niece had translated.  Short time later there was toast.  Then there were fruits.  And last but not least a Dal Bhat, the Nepalese national dish.  Considering that Sanu's family is not one of the rich.  Wow that all came very unexpected.  And somehow, I do not know how, everything fit into me somewhere.  Meanwhile, during the meal, his son came to say Namaste and his daughter passed by.  He wanted to show the whole family the extraordinary visit.  His son works as a truck driver, his daughter was fortunate to attend school and is now training as a receptionist.  Wow and all with the Rakschi driver reward.  Somehow, everything is always possible, is not it?  You just have to believe it.  I became aware of that again today.  This family was so welcoming, so grateful it was a beautiful morning.  Although I almost burst because I ate too much.  I thank Sanu and his family for this unexpected morning.

 

In the afternoon I met with Ang Kami.  He had worked for many years in the Keschhütte.  It is always nice to talk and exchange with Kami.  He speaks a very good German.  We talked a bit about Bergün and also about his work.  Like us he has an aid organization.

 

An unexpected day comes to an end.  Tomorrow I will enjoy the festival at the big stupa.  And the day after tomorrow I leave Kathmandu.   

 

Your Swiss Hope Sherpa Team   Jeannine and Pasang Rinji